Die Aufgaben, die auf den Tierschutzverein Achern und Umgebung zukommen, werden nicht weniger. 189 Tiere mussten im Jahr 2021 betreut werden, 2022 waren es zwar mit 164 etwas weniger, aber in diesem Jahr liegt man bereits jetzt über dem Ergebnis von 2022. Besonders viel Arbeit und Sorgen bereitet dem Tierschutzverein die Katzenauffangstation und die Kolonien von verwilderten Katzen.

"Die Tiere leiden schnell, wenn sie nicht versorgt werden", sagt Yvonne Wechinger. Diese Katzen sind oft nicht nur von Parasiten befallen, sondern sie vermehren sich ungehemmt. Katzen können zweimal im Jahr bis zu sechs Junge gebären.

Kosten für den Eingriff

Für Niels Kirsch und Yvonne Wechinger vom Tierschutzverein ist deshalb die Kastration von wilden Katzen und Katern eine wichtige Aufgabe. Der Verein beziffert die Kosten für diesen Eingriff auf 120 Euro pro Kater und 220 Euro pro Katze. Um die Tiere einzufangen, müsse oft sehr viel Geduld aufgewandt werden.

Es gebe nicht wenige Katzenbesitzer, die ihre Tiere verwildern lassen. Dann fühlt sich niemand für die Katzen zuständig. Dies sei besonders bei Katzen der Fall, die lediglich als Mäusefänger und weniger als Haustiere gesehen werden.

Bei Hundehaltern sei das in der Regel anders. Allein schon durch die Hundesteuerpflicht fühlen sich die Halter normalerweise mehr für ihre Tiere verantwortlich.

Eine Ideallösung, dem Katzen-Problem Herr zu werden, gibt es laut den Vertretern des Tierschutzvereins nicht. "Eine Kastrationspflicht wird diskutiert", sagt Yvonne Wechinger. Allerdings seien die Halter der Tiere oft nicht auffindbar und haftbar zu machen. Einen Chip wie bei Hunden gibt es bei Katzen im Normalfall nicht. Außerdem müssten die Kommunen diese Kastrationspflicht erlassen. Und damit würden noch höhere Kosten auf das Tierheim zukommen.

Zu bedenken ist außerdem, dass der Tierschutzverein, der rund 310 Mitglieder hat, auf ehrenamtliche Helfer angewiesen ist. Und diese sind nicht immer leicht zu finden. Hoffnung macht immerhin die Jugendgruppe des Vereins.

In Rheinau viel zu tun

Der Tierschutzverein Achern wird von den Kommunen Achern, Kappelrodeck, Rheinau, Sasbach und Sasbachwalden finanziell unterstützt und ist dort tätig. Besonders im flächenmäßig großen Rheinau gibt es einiges zu tun, berichten Niels Kirsch und Yvonne Wechinger.

Der Tierschutzverein hält am Montag, 11. Dezember, seine Hauptversammlung ab. Dabei gilt als dringlichste Aufgabe, einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin für die bisherige Vorsitzende Corinna Decker zu finden, die den Posten aus gesundheitlichen Gründen aufgegeben hat.

Der Verein hat weder das Geld noch die Räumlichkeiten und die Fläche, Hunde oder andere größere Tiere aufzunehmen, sondern kümmert sich neben Katzen vor allem um Kaninchen, aber auch andere Tiere, darunter Vögel und Schildkröten.

Dennoch gilt der Tierschutzverein als besondere Adresse für Hundefreunde. Denn die Hundewiese beim Feuerwehrgerätehaus in Achern lockt Hundehalter aus der gesamten Region an.

Auf viele Tierfreunde hofft der Tierschutzverein am Samstag, 16. Dezember, wenn von 14 bis 17 Uhr die Räume des Vereins in der Neulandstraße 22 zu einem Adventstag geöffnet sind. Dabei werden Selbstgemachtes, Glühwein, Basteleien und Geschenke angeboten.