Alisa Hölls Amtszeit als Ortenauer Weinprinzessin endet zwar heute Abend – die 25-Jährige ist aber, anders als ihre Vorgängerinnen, dennoch fröhlich. Denn vor zwei Monaten wurde sie bereits zur Badischen Prinzessin gewählt. Ihre Krone gibt sie leichten Herzens weiter an ihre Nachfolgerin.
Während die meisten Ortenauer Weinprinzessinnen nach Ablauf ihres Amtsjahres mit gemischten Gefühlen dem Ortenauer Weinfest entgegensehen, bleibt Alisa Höll fröhlich. Die 25-Jährige wurde vor zwei Monaten bereits zur Badischen Prinzessin gewählt – ihre Krone als Ortenauerin kann sie heute Abend also leichten Herzens weiterreichen und ihrer Nachfolgerin ein ebenso spannendes Jahr wünschen, wie sie es hatte. Ihr Mann, im Nebenerwerb Winzer, muss ihr also nicht beiseitestehen und kann beruhigt die Lese abschließen.
60 Termine
Auf dem Tacho ihrer Prinzessinnenkutsche hatten sich 13.000 Kilometer angesammelt, als sie es vor zwei Monaten gegen die ihres neuen Amtes austauschte, rund 60 Termine stecken dahinter. Unter anderem führte diese die junge Bühlerin nach Düsseldorf zur Fachmesse Pro Wein und natürlich durch die ganze Ortenau.
Eigene Cuvée
Eindeutiger Höhepunkt: „Wir Bereichshoheiten haben unsere eigenen Cuvée kreiert.“ Bei ihr kamen Riesling, Sauvignon blanc und Scheurebe in die Flasche, der sie das Etikett „Glücksmomente“ aufklebte. Unterstützt hat sie dabei ihre Heimat-WG: Die Affentaler kürten Höll einst zur Ortshoheit, ihrem ersten Amt. Diese Aktion findet sie auch deshalb so gut, weil sie hilft, die Cuvée aus ihrem Schattendasein zu holen. In Deutschland seien sie weniger verbreitet, während sie in ganz Südeuropa gang und gebe seien.
Zu ihrer eher außergewöhnlichen Zusammenstellung hat sie bewogen, dass man den Wein genauso auf der Terrasse wie zum Essen genießen kann. „Er passt zu Pasta, Fleisch und Ziegenkäse“, sagt die Bankberaterin aus Bühl. Überhaupt die Sensorik: Dass diese über das Jahr hinweg nochmal deutlich verfeinert wurde, freut die wissbegierige Weinbegeisterte enorm.
Weiteres Studium
In ihrer Amtszeit hat sie nicht nur neben ihrer Tätigkeit bei der Bank ein Studium abgeschlossen, sondern sich gleich beim nächsten eingeschrieben. Wieder berufsbegleitend. Sie kommt nun ins zweite Semester für den Master of Business Administration „Management in der Weinwirtschaft“, für den sie im Fernstudium in Geisenheim eingeschrieben ist.
Weiterhin liegt ihr folglich am Herzen, als Vertreterin von Wein und Weinwirtschaft Schnittstelle zwischen den Konsumenten und den Erzeugern zu sein. Aber nicht nur: Auch an den Verband könne man immer wieder seine Eindrücke herantragen. Vor allem freut sie sich darauf, in den nächsten Monaten ein noch größere Gebiet mit seinen Weinen intensiv kennenzulernen.