Nur einige größere Weihnachtsbäume ab drei Metern Höhe liegen beim Pressegespräch zum offiziellen Saisonstart der Erzeugergemeinschaft „Durbacher Christbaum-Bauern“ am Sonntag frisch geschlagen im Eingangsbereich des Hofguts der Familie Huber im Durbacher Seitental Lautenbach zur Abholung bereit. „Diese Bäume sind für Firmen und Kommunen, der Verkauf der Weihnachtsbäume für den Privatgebrauch geht erst Anfang Dezember richtig los“, erklärt Hofgutbesitzer Christian Huber. Das Wein- und Hofgut der Familie Huber gehört zu den 80 offiziellen Produzenten von Weihnachtsbäumen in der Ortenau.

„Damit hat die Ortenau auch die größte Dichte an Weihnachtsbaumproduzenten in Baden-Württemberg und in Durbach konzentriert sich das ganz besonders“, erklärte Manfred Rometsch, Geschäftsführer der Baden-Württembergischen Weihnachtsbaumproduzenten. Vor Ort war auch die zuständige Dezernentin für den Ländlichen Raum im Landkreis, Diana Kohlmann. Landrat Frank Scherer und Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer fehlten entschuldigt.

Wichtige Erwerbsquelle

Der Anbau und Verkauf von Weihnachtbäumen ist eine wichtige Erwerbsquelle der Durbacher Hofgutbesitzer. „Allerdings wie beim Weinbau wachsen unsere Weihnachtsbäume ausschließlich in Steillagen und sind deshalb nicht maschinell zu bewirtschaften“, erläutert Christbaum-Bauer Josef Gmeiner. Im November hatte es in den Medien geheißen, dass Weihnachtsbäume 2023 teurer werden. „Diese Meldung war der einzigen Fachmesse für Weihnachtsbaumerzeuger geschuldet, die in diesem Jahr im Saarland stattfand. Dort hatte man sehr große Probleme durch die Nässe, da die Felder nicht mehr maschinell befahrbar waren“, erläuterte Rometsch.

Nun gab er Entwarnung für die Käufer heimischer Weihnachtsbäume: Die Preise für Edelmannstannen bleiben in der Ortenau gegenüber dem Vorjahr nahezu konstant oder werden nur sehr moderat angehoben. Bei den Durbacher Christbaum-Bauern liegen die Preise laut einer Umfrage unter den anwesenden Erzeugern wie bereits im Vorjahr bei rund 20 Euro pro laufender Edelmannstannen-Meter.

Klimaneutralität

75 Prozent der Erzeuger in Deutschland sind Kleinbetriebe unter zehn Hektar Anbaufläche, in der Ortenau gibt es fast ausschließlich nur Kleinbetriebe, so Rometsch. „Der Weihnachtbaumverkauf gehört zu einem nicht verzichtbaren Wirtschaftsfaktor für die Hofgüter“, sagte Bürgermeister Andreas König. Das merke man auch an den Adventswochenenden, wo viele Käufer direkt ab Hof ihre Weihnachtsbäume erwerben würden. „Der Anbau von Weihnachtsbäumen ist auch ein wichtiger Beitrag für die Freihaltung von Flächen und auch ein Rückzugsort für Niederwild“, erläutert Springbauer Hubert Vogt.

„Die Durbacher Christbaum-Bauern haben sich in den vergangenen Jahren als Marke etabliert und dies über die Region hinaus“, lobte Kohlmann die Arbeit der Erzeugergemeinschaft. Bei den Themen Pflanzenschutz, Naturschutz und Mindestlohn ärgern sich die Erzeuger laut Josef Gmeiner vom Hölzleberg aber, dass sie von der Politik nicht gehört werden. "Im Grunde leisten wir mit unserer Arbeit Naturschutz und schützen unser Klima in dem wir regional Weihnachtsbäume anbieten“, meinte er. Der Verbands-Geschäftsführer ergänzte: "Ein regional gewachsener und erworbener Baum steht für Klimaneutralität“.

INFO: Neben dem reinen Weihnachtsbaum-Verkauf bieten die Durbacher Christbaum-Bauern ein umfangreiches Rahmenprogramm vom Glühwein-Verkauf bis zur Verkostung von Destillaten. Auch ein Wunschbaum kann selbst abgesägt werden.