Sein Lieblingsinstrument ist das Tenorhorn. Seine Lieblingsmelodie bleibt die „Schwarzwaldmarie“. Das wurde am Samstag nach dem Jahreskonzert in der Kuhbacher Festhalle deutlich. Mit besagtem Instrument spielte Manfred Eble das Lied vor dem verbliebenen Konzertpublikum. Dem spontanen Auftritt war eine Ehrung für den 69-Jährigen vorausgegangen. Vorsitzender Werner Engel und die Dirigentin der Musikkapelle, Ellen Förster, dankten dem langjährigen aktiven Musiker. Der Verein selbst ist in diesem Jahr 120 Jahre alt geworden. Die halbe Zeit ist Eble dabei.

Talent entdeckt

Das Musiktalent habe sein früherer Lehrer Fritz Meier in der Kuhbacher Grundschule entdeckt, meint Eble. Da war er zehn Jahre alt und durfte danach bei allen Schulfesten Blockflöte spielen. Der damalige zweite Vereinsvorsitzenden Hans Briem ging davon aus, dass in Eble auch ein guter Blechbläser stecken dürfte. „Das Tenorhorn liegt dir“, soll der damalige Ausbilder im Verein einmal gesagt haben. Eble lernte dann ein Jahr bei Briem, danach ging es gleich in die große Kapelle, wo er direkt Verantwortung übernahm. „Führende Melodien liegen mir“, sagt Eble. Zweimal in der Woche probe er mit dem Tenorhorn. Einmal mit dem Orchester, einmal ganz alleine in der Festhalle. Für sein großes Engagement für die Musik wurde der „Perfektionist“, der von Beruf Schreiner war, vom Blasmusikverband bereits für 50 Jahre Musik im Verein mit Urkunde und Ehrennadel ausgezeichnet.

Auf unzählige Auftritte mit dem Orchester und zwölf Dirigenten blickt Eble zurück. Besonders erinnerte sich der Musiker, der demnächst 70 Jahre alt wird, an einen Dirigenten, den er sehr wertschätzte, ohne die Leistungen der anderen elf schmälern zu wollen. Es ist Georg Weyerer, der von 1977 bis 1986 beim Musikverein Kuhbach den Taktstock schwang und der einst Trompeter bei den Egerländer Musikanten war. „Das war eine schöne Zeit“, sagt Eble im Rückblick.

Dabei tauchte auch der frühere Dirigent Dieter Fahrner auf, der zwar nur kurz das Kuhbacher Orchester dirigierte, dafür aber bleibende Eindrücke bei Eble hinterlassen hat. „Der hat die Polka von der Schwarzwaldmarie komponiert“, so Eble.

Bliebe noch zu erwähnen, dass Eble nicht nur leidenschaftlicher Hobby-Musiker ist, sondern auch seit früher Kindheit eifriger Briefmarkensammler. Die Post- und Zeitgeschichte in der Ortenau interessieren den Musiker, aber auch alte Ansichtskarten aus dem Ortenaukreis, die er auf der ganzen Welt sammelt und diese zuweilen zu historischen Themen in der Lokalausgabe der Badischen Zeitung veröffentlicht. Wenn Eble nicht Tenorhorn spielt, dann führt ihn sein Sammlertrieb oft zu weiteren interessanten Begegnungen mit der Orts- und Heimatgeschichte in Kuhbach.