Zu unserem Bericht „Erste Ideen für die Rathausgauben“ vom 24. November: Johann Heinrich Wichern war wohl der erste, der 1838 die Idee für einen Adventskalender hatte, um die Zeit bis Weihnachten darzustellen.
Damals noch mit einem Wagenrad und 24 Kerzen. Jeden Tag wurde eine Kerze angezündet und keiner der damals in einem „Rettungshaus“ lebenden Kinder musste mehr fragen, wann endlich Weihnachten ist.
Die Erkenntnis, dass das Rathaus genau 24 Fenster besitzt, wurde geschickt genutzt, um das historische Gebäude als den weltweit größten Adventskalender zu etablieren.
Nun aber steht diese Attraktion auf dem Spiel, da im Zuge der Rathaussanierung vier zusätzliche Gauben geplant sind. Diese baulichen Veränderungen werfen die berechtigte Frage auf: Was geschieht mit dem Adventskalender?
Ich kann mir vorstellen, dass nicht nur ich mir diese Frage stelle.
Sollten die Planungen umgesetzt werden, verliert der Adventskalender seine Einzigartigkeit!
Dann kann jede beliebige Stadt von sich behaupten, den größten Adventskalender der Welt zu haben, wenn mindestens 24 Fenster vorhanden sind.
Wie nun aus der Mitteilung des Adventskalendervereins hervorgeht, sieht man darin kein Problem. Man kann die zusätzlichen Fenster als Bühne nutzen. Fakt bleibt, dass es dann keine 24 Fenster mehr sind.
Als Besucher, der Gengenbach künftig auch als „Adventsstadt“ erleben soll, wäre es enttäuschend, sich anstelle der 24 Türchen mit 28 Türchen konfrontiert zu sehen, um nicht zu sagen, sich veräppelt zu fühlen. Mit keiner noch wie gearteten Argumentation kann man sich das schönreden. Ein Adventskalender hat nun mal 24 Türchen und keine 28!
Anna Meier
Gengenbach
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